Gestern die Dubliners heute Musikerinnen wie Julie Fowlis: Gute tradionelle Folkmusik aus Irland und Schottland überlebt alle Trends und füllt Konzertsäle wie eh und jeh. Folk-Musik selbst ist längst nicht staubig, sondern lässt Techno, Hip Hop und Pop alt aussehen; erst recht dann wenn sie auf richtige traditionelle Weise - in gälisch - vorgetragen wird. Wie Julie Fowlis, die mit ihrer Band am gestrigen Abend das Kulturhaus in Lüdenscheid ausverkaufte und begeisterte: Standing Ovation für die junge Sängerin und Multi-Instrumentalistin von der Hebriden-Insel North Uist.
"Mar a tha mo chridhe": Auch wenn viele der anwesenden 626 Besucher die gälische Sprache nicht verstehen, konnten sie alleine durch die lebendige Art Julie Fowlis die Botschaft der hymnischen Liedern fühlen. Manche folgten sogar der Aufforderung der Sängerin beim "Spinning Song" mitzusingen: Gänsehaut-Feeling in Lüdenscheider Kulturhaus. Auch Julies Band sorgte für Begeisterung: Nicht nur Julies Ehemann Eamon Doorley, ein ausgezeichneter Bouzouki und Fiddle Spieler aus Glenageary bei Dublin, auch Tony Byrne mit seinem folkigen Gitarrensolo und Martin O’Neill eine der besten Bodhrán Spieler, der bislang alle Bodhrán-Titel in Schottland und Irland gewinnen konnte, sorgten für Jubelstürme.
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Julie Fowlis, mit 30 Jahren eine erfolgreiche Größe der irischen und schottischen Folkmusik: Vor fünf Jahren gewann sie mit der schotttischen Band Dòchas den "Best Newcomer Award" bei den "Scots Trad Music Awards"; zudem erhielt sie eine Nominierung in der Kategorie "Best Gaelic Singer". Im Jahr 2006 dann gewann sie in der Kategorie Best Newcomer" als allererste gälischsprachige Sängerin den BBC Radio 2 Folk Award. Bei den "Scots Trad Music Awards" trumpfte sie dann Anfang 2007 in den Kategorien "Album of the Year" und "Gaelic Singer of the Year". Im Februar 2008 gewann sie dann wieder bei den BBC Radio 2 Folk Awards - diesmal in der Kategorie "Folk Singer of the Year". Fans der schottischen Gruppe Runrig, die seit Jahrzehnten die gälische Sprache europaweit populär gemacht haben, konnten Julie dann beim legendären Loch Ness Konzert im Sommer 2007 live erleben.
Julie Fowlis ist eine Ausnahmekünsterlin, die mit ihren bisher erschienenen zwei Alben Mar a Tha Mo Chridhe (2005) und Cuilidh (2007) mehr als nur eine Tradition weiterführt. Das dritte Album "Uam - from me" erscheint am 5. Oktober und wird sich nahtlos in Julies Werke eingliedern. Mit dabei sind als Begleitband neben ihrem Ehemann und Co-Produzenten Éamon Doorley, Duncan Chisholm, Tony Byrne and Martin O’Neill. Das Album beinhaltet alte und neue Lieder und Tunes aus den Highlands, Islands und Irland. Wie Julie auf ihrer Homepage verrät, werden Phil Cunningham, Tom Doorley, Ewen Vernal, Allan MacDonald, Sharon Shannon, Jerry Douglas und Michelle Fowlis als Gaststars auftreten. Moderne Tradition, die sich mit keinem anderen Trend messen muss und sie wird in die Zukunft getragen. Sind doch Julie Fowlis und Éamon Doorley, wie beim Konzert in Lüdenscheid zu sehen, doch bald zu Dritt: Pünktlich zu Weihnachten erwarten die beiden ihr Kind.
www.juliefowlis.com
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