Es ist das „final album“, aber das bedeutet noch lange nicht das Ende der schottischen Folk-Rock Formation Runrig. Live Konzerte und sicherlich auch Live Alben warten noch auf die Fans und dann steht 2023 noch das 50jährige Bandjubiläum an. Jetzt steht aber ab Freitag erst einmal das breit angepriesene „letzte“ Studioalbum in vier verschiedenen Versionen für die Runrig Fans („Riggies“) in den Läden, obwohl einige Fans sich schon dank verschiedener Radiosendungen wie z.B. bei BBC Radio Nan Gaidheal ihre Pre-Story Versionen selbst zusammenstellten und so vor dem Erscheinungstermin berauschen ließen. Berauschen ist auch das richtige Wort: Denn das Album ist Runrig pur; gespickt mit dem typischen Runrig Sound. Medien / Kritiker des Albums die Songs mit Coldplay oder U2 verbinden sei gesagt: Hört Euch Runrig´s Gesamtwerk an, erst dann versteht ihr „The Story“ richtig. Klar sind U2 und Coldplay weit aus erfolgreicher als Runrig, aber daran kann nicht unbedingt eine Qualität eines Albums festgemacht werden. Runrig´s Musik war gefühlt irgendwie schon immer da und als Coldplay sich gründeten (1996), gab es von Runrig schon das Fan-Bestof „Long Distance“. Also nix mit Coldplay, der wunderbare „Sound“ von „The Story“ ist geprägt von bekannten Elementen aus früheren Tracks, die aber trotzdem jedes Lied zu einem einzigartigen Genuss machen. Neun Jahre mussten die Fans auf das neue Album nach „Everything you see“ (2007) warten. Die Wartezeit hat sich gelohnt. Es ist ein inhaltliches Meisterwerk. Soviel Poesie verpackt in melodische Pop- und Rock-Hymnen bei dem die Vorfreude auf die Live-Konzerte (Herbst 2016 in Deutschland) und die Gänsehautmomente wächst: Beispiele gefällig? „Du blühtest wie die schönste Rose des Sommers und ich hielt Dich fest umschlungen. / Und da wußte ich es und war mir sicher, mit Dir gemeinsam bis zu den Sternen zu gehen.“ (Aus „The years we shared“ übersetzt von Mara aus dem Forum scoteire) „Der Mond und die Sterne werden noch scheinen, wenn wir beide unsere Zeit hatten… / Irgendwo im Dunkel werde ich Dich finden … / Irgendwo im Licht dort werde ich Dich treffen, wo die sterblichen Seelen aufeinander treffen … (Irgendwo da draußen … (Aus „Somewhere“ übersetzt von Mara aus dem Forum scoteire) Zwei Jahre haben die Brüder Rory und Calum Macdonald zusammen mit Leadsänger Bruce Guthro, Gitarrist Malcolm Jones, Schlagzeuger Iain Bayne und Keyboarder Brian Hurren an „The Story“ gearbeitet. Entstanden ist ein grandioses Werk, dass nur noch „Live“ auf eine höhere emotionale Stufe katapultiert werden kann. Nach dem Titeltrack „The Story“ kommt das heftige „Onar“ das inklusive Saxophon-Part jeden Stadionrock-Sound a la Bon Jovi oder Springsteen in den Schatten stellt und den Hörer aus dem Sessel fegt. Aber mit “Rise and Fall” und “Elegy” kann man kurz verschnaufen, bevor mit „Every Beating Heart“ das Tanzbein zuckt und mit „The Years We Shared“ ein träumischer Blick zurück gewehrt wird. Hier ganz klar hörbar der beeindruckende Einsatz des Prager Philharmonie Orchester, welches vor allem durch ihre Filmmusik Weltruhm erreichte. Der siebte Track des Albums „When The Beauty“ entstand als Inspiration aufgrund eines Fotos des amerikanischen Fotografen Paul Strand, dessen Impressionen auch das 32-Booklet des Albums prägen. Während „18th July“ ein von Trauer geprägter Song über Einzel- und Massenschicksale ist, widmet sich „An-Duigh Ghab Mi Cuairt“ dem gälischen Ursprung der Band und „The Place Where the Rivers Run“ der Zeit, als Runrig in den 1970er Jahren in den „Dancehalls“ spielten – damals noch unter dem Namen „The Runrig Dance Band“. Als elfter Song folgt „Somewhere“, ein Lied das von vielen schon als neue Runrig Hymne hochgejubelt wird. Warten wir es ab. Jetzt ersteinmal wieder auf Anfang, denn „The Story“ muss man einfach wieder und wieder hören und zwar solange bis man die Band live erleben kann. Die erste Live-Chance haben die deutschen Fans am 27. Januar, wenn die Bandmusiker Calum und Rory Macdonald, Iain Bayne, Brian Hurren und Malcolm Jones in Bochum in der Jahrhunderthalle in einer Art Talkshow „Talk to ... Runrig“ das neue Album präsentieren. Die Tickets für das Event waren innerhalb von 48 Stunden vergriffen. Am 28. Januar dann mal wieder ein Auftritt von Runrig im deutschen Fernsehen, wenn auch zu ungewohnter Stunde. Im ARD-Morgenmagazin wird die aktuelle Single, der Titelsong des Albums „The Story“, präsentiert. Am 29. Januar erscheint dann das Album, das Runrig selber über die sozialen Medien mit eine Art Foto-Countdown bewirbt. Zwischen dem 27. Oktober und 12. November ist die Band dann auf Deutschlandtour und bespielte große und kleine Hallen. {kunena_discuss:136692}